
Chablais 7.-12. August 2023
Mit Béa haben wir – 7 Frauen und 3 Männer – das Chablais am Südufer des Genfersees, den landschaftlich und geologisch abwechslungsreichen Géoparc Obersavoyen, https://www.geoparcchablais.com/ besucht. Béa hat die ihr vorher auch unbekannte Gegend im Frühsommer besucht, die Königsetappe (4.+5.Tag) und Varianten geprüft, und wir haben eine wunderbare Wanderwoche erlebt. Aber der Reihe nach.
Am 7. August nehmen wir in aller Frühe den Zug nach Lausanne. In Ouchy ist die Zeit äusserst knapp, doch der bereits eingezogene Steg wird nochmals ausgezogen und wir fahren erleichtert nach Thonon-les-Bains. Hier angekommen, steht schon eine Naturfreundin aus Thonon da. Sie wird netterweise unsere Rucksäcke bis zum NF-Haus in Ubine transportieren. Wir haben noch Zeit, um durch Thonon zu schlendern und Kaffee zu trinken. Mit dem Bus geht es bis ins Bergdorf Abondance, 950m. Bei Sonnenschein wandern wir durch die liebliche Voralpenlandschaft über den Col de la Plagne in ca. 3 Std., 600m hoch, 180m runter, nach Ubine, 1491m, trinken im Bergbeizli bald unseren ersten Apéro und bestaunen den schroffen langgezogenen Mont Chauffé (2093m).
Im Naturfreundehaus in Ubine bleiben wir 3 Nächte. Wir werden von Maite, Severine und Luna – 3 Generationen einer baskischen Familie, im Bergbeizli, 1 x im Naturfreundehaus von uns selber (danke Béa für das Mitgebrachte!) inklusiv der feinen Pilzgerichte dank Ritas Pilzkenntnissen, kulinarisch grosszügig verwöhnt und erkunden in dieser Zeit diverse Facetten der Landschaft.
2. + 3. Tag: Über Col de la Plagne und Chalets d’Autigny zur aussichtsreichen Pointe d’Autigny, 1807m,
ca. 3 Std., je ca. 480m. Unterwegs werden wir eingeladen, als Dank fürs kurze Helfen unserer Männer, den Chèvre, ein schäumendes Getränk „mit wenig Prozenten“, zu kosten, das traditionell im Herbst für Weihnachten vorbereitet wird. Die Pilzgruppe unter der Leitung von Rita bringt einen vollen Sack mit Pilzen „heim“.
Rundtour Lac de Fontaine – Pt. 1712 – Ubine; 5 Std., je ca. 950m. Auf Waldwegen und bunten Feuchtwiesen geht es auf und ab ins Tal nördlich von Ubine zum Lac de Fontaine, 1350m, dann bis Bouaz Dessous, ca. 1600m, wo ein schöner Höhenweg zur Mittagsrast auf einer weiten Weide, 1712m, führt, mit tollem Rundblick auf Walliser, Savoyer Berge (Mt. Blanc …) und den Genfersee. Hinab über die Alp Sémy, 1586m, auf Forstwegen, kurz auf Fahrstrasse, durch einen wundersamen wilden Wald über und unter liegende Baumstämme. Bei einer Weggabelung mit Bach teilt sich die Gruppe: 7 gehen weiter, 3 baden – zum Apéro in unserer Stammbeiz in Ubine treffen alle zeitgleich ein.
4. Tag: Schöne Gratwanderung über Pointe de Lachau, 1962m, dem bisher höchsten Punkt, bis Refuge de Bise, 1506m, ca. 5 Std., je ca. 800m. Auch heute mit vielen schönen Blumen, Schmetterlingen, schroffen Felsformationen aus den grünen Wiesen hinauswachsend. Les Cornettes de Bise, 2431m, der höchste Gipfel im Chablais steht fast greifnah vor uns. Bei den Chalets de Mens, 1600m, zwischen grossen Felsblöcken, Mittag. Bis zum Pas de la Bosse, 1815m, am Fuss der Cornettes de Bise, steht uns ein weiterer wunderschöner Wegabschnitt mit Weit- und Tiefblicken bevor, dann ein 300m-Abstieg zum Refuge de Bise und dem nächsten Apéro.
5. Tag: Refuge Dent d’Oche 2091m, 4.5 -5.5 Std., ca. á1000m, ca. â700m. Heute gibt es „3“ Gruppen:
Männer, die Zusatzschleifen machen, eine Teilnehmerin fährt nach Evian (in St. Gingolph stösst sie zu uns) und wir mit Béa gehen zu sechst auf steinigen Wegen, über Geröll unter dem Roc du Château d’Oche, über den Col de Bise, 1915m, Col de Pavis, 1943m, Porte d’Oche, 1940m, bis zum Lac de la Case, ca. 1800m, mit Pause, Einkehr bei Chalets d’Oche, 1628m. Weiter geht es im Südhang von Dent d’Oche schweisstreibend hoch, auf den felsigen letzten 100 hm mit Ketten – für einige eine erstmalige Erfahrung. Um ca. 16.30 treffen wir im Refuge ein, einem Adlerhorst auf der Felskante ähnlich, und nehmen gutgelaunt unseren heute doppelt verdienten Apéro. Die Stube ist am Abend voll, die Stimmung locker und das sympathische Hüttenwartteam zaubert bei sehr einfachen Umständen ein gutes mehrgängiges Nachtessen auf den Tisch.
6. Tag: Dent d’Oche, 2222m – Novel – St. Gingolph – Zürich; ca. 5+ Std., ca.á500m, ca.â1200 m.
Start bei sonnigem Wetter (wie immer!!), bald kommen die ersten Ketten, die entlang der Bergkante über den nun windigen Gipfel auf einer Länge von ca. 1 km führen. Es geht trotz Gegenverkehr & Turbos vorwärts, endlich sind wir nach ca. 1.5-2 Std. fast alle am Ende des Kettenweges (auf ca. 2000m) angekommen, als ein Sturzregen losgeht. Innert weniger Minuten sind wir nass bis auf die Haut. Erleichtert schaffen es auch die letzten von uns die rutschigen Ketten und Felsenpartie zu beenden. Es folgt zuerst ein Abstieg im überfluteten Grashang in Richtung des Lac de la Case, weiter auf Geröll und Steinplatten wie am Vortag. Pause beim Chalets de Neuteu, Socken auswinden, dann steil abwärts, … und ein letzter Märchenwald.
Auf ca. 1200m in La Planche vor Novel warten schon 2 Taxis, die uns über eine kurvenreiche Strasse nach St. Gingolph zum letzten Apéro fahren.
Für diese tolle gemeinsame Woche Euch allen, und für die Idee und super Organisation Dir Béa nochmals vielen herzlichen Dank!





