In und um Genua 24. September 2020
Italien ist immer wieder eine Reise wert!
Genua empfing uns trotz schlechter Wetterprognose mit dem schönsten blauen Himmel. Es erstaunte uns, wie schnell man, auch dank alter Bahnen, aus dieser grossen Stadt hinaus in die Hügel kommen kann. Die riesigen Befestigungsanlagen aus dem 19. Jahrhundert waren eindrücklich. Leider konnte man die baufälligen Gebäude nicht besichtigen.
Am nächsten Morgen besuchten wir den berühmten Monumental Friedhof Staglieno. Welch eine Menge an Skulpturen, die in allen möglichen Varianten Trauer ausdrücken. Am meisten berührte uns die Statue der Haselnussverkäuferin. Offensichtlich sparte sie mit ihren einfachen Strassenverkäufen so viel Geld zusammen, dass sie sich am Ende ihres Lebens vom erfolgreichsten Bildhauer Genuas porträtieren lassen konnte. Im Gegensatz zu den prunkvollen Gräbern waren die Gräber der Partisanen sehr einfach, aber dafür stand auf jedem eine kleine Lampe und alle brannten. Die protzigen Statuen der Reichen verstauben, die Helden aber sind nicht vergessen!
Anschliessend wanderten wir auf dem Weg des uralten Aquädukts, das Genua bis heute mit Wasser aus den Bergen versorgt. Immer zwischen den hohen Wohnhäusern durch verfolgten wir diesen interessanten Weg. Eine Anwohnerin bestätigte uns: «In Genua muss man immer Treppen steigen». Oft haben die Häuser Eingänge auf verschiedenen Ebenen. zB im 4. Stock über eine kleine Brücke von einer Strasse hinter dem Haus.
Am Freitag kam starker Wind auf. Wir wanderten dem Meer entlang nach Boccadasse, ein sehr schöner farbiger Ort. Die schwarzen Wolken hatten sich wieder verzogen und wir sassen an der Sonne sahen mit Begeisterung dem wilden Meer zu. Die Fischer holten besorgt ihre Boote an Land, aber wir Touristen genossen es wie die Gischt an den Mauern hochspritzte. In der der Cooperative der Fischer assen wir dann noch feine Fischgerichte.
Am Nachmittag besuchte ein Teil der Gruppe in Genua den Markt, die andern das grosse Aquarium. Die wunderschönen Quallen entzückten uns am meisten.
Leider erfuhren wir im Hotel dann, dass die Schweiz Ligurien auf die Liste der Gegenden genommen hatte, bei der man nach der Ankunft ab 28.9. zu Hause in Quarantäne hätte gehen müssen. Corona hatte uns eingeholt! So entschieden wir, bereits am Sonntag nach Hause zu fahren, um der Quarantäne zu entgehen.
Am Samstag machten wir noch eine grosse Wanderung zu den verschiedenen Burgen, die wie ein Kreis um Genua in den Bergen angelegt waren. Mit einem hübschen kleinen Zug fuhren wir in die Berge. Während der ganzen Wanderung hatten wir einen wunderbaren Blick in die Weite und aufs Meer. Mit dem Righibähnchen fuhren wir wieder in die Stadt hinunter. Bea führte uns noch in ein feines Restaurant wo wir die Spezialitäten von Genua genossen.
Am Sonntagmorgen besuchten wir Genua-Nervi, ein Vorort mit einem sehr hübschen Hafen und einem noch schöneren grossen Park.
Schliesslich machten wir uns auf den Heimweg, fest entschlossen Genua bei anderer Gelegenheit noch mehr zu erkunden.
Ade schönes warmes Italien, in Zürich angekommen war es bitterkalt!
12.10.2020 Margret Pfister